Das Familienunternehmen in Altishofen LU ist durch und durch nachhaltig: Das KMU setzt nicht nur vollständig auf Schweizer Holz, sondern lebt die Regionalität vorbildlich, indem es bei grösseren Aufträgen Synergien nutzt und mit anderen lokalen Handwerkern zusammenarbeitet.

Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte und -philosophie der Lang Holzbau AG. Vorbildlich lebt das Familienunternehmen im luzernischen Altishofen tagtäglich einen verantwortungsvollen und umweltschonenden Umgang mit den Ressourcen. Denn die beiden Geschäftsführer Bruno und Martin Lang setzen bei kleineren Arbeiten wie auch bei Grossprojekten stets auf denselben Grundsatz: «Wir bauen mit Schweizer Holz» – und dies in jeder Berufssparte. So entstehen nachhaltige Lösungen im System- und Elementbau, Hallen- und Industriebau sowie bei konventionellen Holzkonstruktionen, im Fassaden- und Innenausbau. «Wir haben schon immer sehr grossen Wert auf Regionalität gelegt, sei es bei der Zusammenarbeit mit anderen Handwerkern oder beim Einkauf der Rohstoffe. Gerade in den letzten Monaten mit Importschwierigkeiten und Rohstoffmangel auf dem europäischen Holzmarkt, kamen uns die langjährigen Partnerschaften mit nah gelegenen Lieferanten zugute.»

Der richtige Mix aus Tradition und Innovation

Lang-Holzbaukonstruktionen trifft man im luzernischen Wiggertal überall: in den Schulhäusern in Altishofen und Egolzwil, in der Oberstufenanlage und Mehrzweckhalle in Nebikon, in mehreren historischen Gebäuden in der Region sowie im Konventgebäude in St. Urban oder an der St.-Katharinen-Kapelle, Ebersecken. «Unser Bauholz stammt ausschliesslich aus dem Wiggertal, Seetal und der Zentralschweiz, gleichwohl wie unsere Lieferanten», so Bruno Lang. Für ihn ist das Versprechen, möglichst mit lokalen Handwerkern zusammenzuarbeiten, mehr als eine blosse Floskel. «Die Vorteile liegen auf der Hand: kurze Transportwege, lokale Arbeitsplätze sichern sowie kurzfristig und in Kleinmengen liefern.» Doch Schweizer Holz hat seinen Preis. Martin Lang relativiert: «Der Mehrpreis für Schweizer Holz macht gemessen an den gesamten Baukosten nur einen kleinen Teil aus. Der Vorwand, dass einheimisches Holz viel teurer sei, wird oft als Ausrede benutzt, um den Holzeinkauf im Ausland zu rechtfertigen. Das Credo des KMU zum Schweizer Holz unterstreichen die zahlreichen Mitgliedschaften bei diversen Verbänden und Labels der Holzbranche. Nebst der Mitgliedschaft Holzbau Schweiz trägt das Unternehmen seit 2014 das Label Schweizer Holz, das attestiert, dass das verarbeitete Holz und die Holzwerkstoffe zu 80 Prozent aus der Schweiz stammen. Seit sieben Jahren ist das KMU Partner der Holz100 Schweiz AG und zeichnet sich dafür aus, biologische Baustoffe und Massivholzkonstruktionen zu verwenden. Unter nachhaltig versteht Martin Lang aber auch den eigenen Strombedarf mit einer Fotovoltaikanlage mit rund 600 m2 abzudecken sowie mit einem naturnahen Garten mit Teich nachhaltigen Lebensraum für Insekten und Amphibien in der Gewerbezone zu bieten. Zu den Kernkompetenzen des Holzbauunternehmens gehören auch die Planung im Umbau- und Sanierungsbereich mit den entsprechenden Ausführungen. «Wir haben uns zudem auf die Renovierung von historischen Bauten spezialisiert», sagt Martin Lang. Ein umfangreiches Archiv dokumentiert Know-how und Erfahrung des KMU in diesem Bereich. Zur Kundschaft gehören sowohl Privatkunden wie auch die öffentliche Hand wie Kanton, Gemeinden, Kirchgemeinden. Das innovative Unternehmen hat sich in den letzten Jahren von der traditionellen Zimmerei zu einem modernen Holzbaubetrieb entwickelt. «Wir haben für uns den richtigen Mix aus Tradition und Innovation gefunden. So ist es uns möglich viel Wertschöpfung im Betrieb zu behalten. Zudem sind wir zentral gelegen und gut erschlossen », verrät Martin Lang sein Erfolgsrezept.

Dazu gehört auch, dass das KMU seit über 60 Jahren immer auf hohe Qualität und innovative Ideen setzt. Dies bedinge allerdings, dass die Mitarbeitenden mit internen Weiterbildungen regelmässig geschult werden, um auf dem neusten Stand zu sein. «Wir können täglich auf ein fachkundiges, topmotiviertes und innovatives Team zurückgreifen», freuen sich die Geschäftsinhaber. Grossen Wert legt Martin Lang auch darauf, den Nachwuchs auszubilden und damit den Fachkräften von morgen einen soliden und fundierten Berufseinstieg zu ermöglichen. So lernen zurzeit drei junge Berufsleute den Beruf des Zimmermannes EFZ. «Wir wirken so dem Fachkräftemangel entgegen.» Wichtig ist für die Familie Lang, dass die Lernenden mit allen 17 Mitarbeitenden im Team arbeiten und dementsprechend alle klassischen Zimmerarbeiten von Grund auf lernen. «Wir sind ein kleines Team, da muss bei jedem jeder Griff sitzen. Deshalb muss unser Nachwuchs früh selbstständig arbeiten können und Verantwortung übernehmen», so Martin Lang.

Papierkrieg und Lieferengpässe

Eine Herausforderung für das Unternehmen ist der administrative Aufwand, der trotz Digitalisierung immer grösser wird. «Wir müssen über alles Rechenschaft ablegen und alles muss dokumentiert werden. Vieles ist unverhältnismässig und das gesunde Mass bleibt auf der Strecke », so Elsbeth Lang, die mit ihrer Schwiegertochter Karin Lang für den administrativen Bereich im Betrieb zuständig ist. Auch die Pandemie fordert grosse Flexibilität: «Wir mussten im Frühjahr 2020 grössere Projekte auf den Herbst schieben.» Eine Geduldsprobe sind momentan die Lieferengpässe, bedingt durch Corona und durch Rohstoffmangel. «Gerade die aktuelle Situation zeigt, wie abhängig wir vom Ausland sind», stellt Bruno Lang fest. Er wünscht sich eine nachhaltige Schweizer Holzwirtschaft, bei der es sich auch für den Waldbesitzer lohnt, Holz zu schlagen. Denn momentan besitzen der Staat, die Kantone und die Gemeinden den Grossteil unserer Wälder und somit auch die Vorräte einer der wenigen nachwachsenden Rohstoffe der Schweiz. «Um die Vermarktung dieser Rohstoffe kümmert sich die Politik aber kaum», so Bruno Lang. Er schaut positiv in die Zukunft und will die nachhaltigen Werte für die Zukunft noch verstärken und seinen Betrieb bald der 3. Generation übergeben, die in seinem Sinne sein Credo der Wertigkeit weiterlebt.